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SCHATTEN MUSE: Vergänglichkeit

Heute möchte ich Euch eine etwas andere Geschichte erzählen. Denn es begab sich, dass ich auf das Release eines Albums namens Vergänglichkeit von einer Formation namens Schatten Muse (bestehend aus dem Musiker "Schatten" und Vokalistin Silvia Fürst) hingewiesen wurde. Ein kurzer Blick brachte mich darauf, dass mir das durchaus gefallen könnte - "Neue Deutsche Todeskunst" stand auf dem Programm, eine Spielart des Gothic, die mich in meiner Jugend sehr geprägt hat und die ich dementsprechend liebe. Da es in diesem Bereich - abgesehen von den "alten Helden" - selten brauchbaren Nachschub gibt, war ich also guter Hoffnung.

Genährt wurde selbige noch, als ich in Das schwarze Wesen hinein hörte. Hier haben Schatten Muse einen meiner Lieblingssongs von einer meiner Lieblingsformationen (Goethes Erben) gecovert. Mutig, denn ich halte es für schwierig, hier eine Adaption hinzubekommen, die nicht lächerlich wirkt - aber Schatten Muse haben das echt verdammt gut hinbekommen. Chapeau, um so mehr habe ich mich aufs Album gefreut!

Es folgte allerdings - gelinde gesagt - Ernüchterung. Vergänglichkeit enthält neben dem Erben-Cover und einer akzeptablen Coverversion der Sopor Aeternus-Nummer Shadowsphere sieben eigene Tracks von Schatten Muse, von denen einer schräger ist als der andere. Um das Problem klar auszudrücken: Schatten hat eigentlich recht coole, minimalistische Kompositionen am Start, und Silvia hat eigentlich eine spannende Stimme, mit der sie auch durchaus taugliche Vocals vorbringt... Nur greift beides in den allermeisten Fällen so gar nicht ineinander.

Schon das eröffnende Zurück klingt etwas schräg, aber man ist noch frohen Mutes, dass dies Absicht sein könnte. Endlichkeit im Anschluss wirkt etwas banal, geht aber musikalisch halbwegs aus. Dass Das schwarze Wesen wunderbar gelungen ist, hatte ich erwähnt, aber dann wird es wirklich furchtbar. Du fliehst klingt, als seien Gesangsspur und Synthesizer von zweier unterschiedlicher Lieder übereinander gelegt worden, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben! Ebenfalls schwierig sind Allein und Scherbenwelt, die man aber gerade noch ertragen kann, bevor es mit Schattenhall ganz schrecklich wird. Was sich die beiden dabei gedacht haben, kann ich nicht verstehen - ein Stück zum weglaufen...

Eine positive Ausnahme gibt es allerdings auch unter den Schatten Muse Kompositionen zu vermelden: Leere erinnert in seiner Machart an alte Relatives Menschsein-Songs und ist wirklich gelungen.

Es ist mir unverständlich, wie zwei Menschen, die auf der einen Seite das Kunststück vollbringen, ein so schwieriges Stück wie Das schwarze Wesen auf den Punkt zu nageln, bei ihren eigenen Liedern zumeist ein derart schlechtes Gefühl für Rhytmus und Timing an den Tag legen. Teilweise unterscheiden sich Harmonie und Disharmonie in den Phasen "Spoken Word" und "Gesang". Wenn Silvia mit Sprechgesang arbeitet, wie in Leere durchgehend und auch in den anderen Tracks manchmal, dann greift das wunderbar in die Musik, aber sobald sie (für sich genommen) gar nicht mal so schlecht anfängt zu singen, driften Instrumente und Stimme krass auseinander und erzeugen so einen Missklang, der schlicht im Ohr wehtut.

Das ist insofern sehr schade, als ich wirklich frohen Mutes an Vergänglichkeit heran gegangen bin. Selten hat ein Album auf mich so eine krass ambivalente Wirkung gehabt und von wirklich starken bis hin zu absolut unerträglichen Stücken alles beinhaltet. Das mag mancher nun für "Kunst" halten, für mich jedoch ist es einfach eine Enttäuschung.

Trackliste
01. Zurück
02. Endlichkeit
03. Das schwarze Wesen (Goethes Erben Cover)
04. Du fliehst
05. Leere
06. Allein
07. Scherbenwelt
08. Schattenhall
09. Shadowsphere (Sopor Aeternus Cover)

Veröffentlichung: 28.03.2022
Stil: Gothic/Neue Deutsche Todeskunst
Label: The Circle Music
Facebook: facebook.com/schattenmuse

Schatten Muse: Vergänglichkeit
Discokugel-Shop

04/02/22 by Otti
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