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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

WISBORG: Am Ball bleiben

Mit ihrem ganz eigenen Sound, der irgendwo zwischen Goth, Postpunk und leichten Metal-Anleihen flaniert, haben sich Wisborg schnell eine treue Fangemeinde erspielt. Auch ihr drittes Album Into The Void ist daher eingeschlagen wie eine Bombe, wobei Nikolas und Konstantin sich nicht auf bewährtem ausgeruht, sondern noch weitere Facetten ihrer Kreativität aufgezeigt haben. Anlässlich der neuen LP war es dann auch mal wiede Zeit, die Herren einer Befragung zu unterziehen:

Otti:
Euer neues Album Into The Void ist nun gut zwei Monate auf dem Markt. Ganz neutral gefragt, wie waren bisher so die Reaktionen darauf?

Nikolas:
Wir waren im Vorfeld gespannt auf die Reaktionen, da wir mit so einigen Songs von Into The Void stark vom alten Kurs abgewichen sind. Insgesamt wurde das Album aber äußerst gut aufgenommen, worüber wir uns natürlich freuen.

Wisborg
"Pfingsten in Leipzig ist immer die schönste Zeit des Jahres!"

Otti:
Nicht ungeschickt war sicher Eure Aktion, die Meinung zahlreicher Musikerkollegen zum Album in Memes zu packen und in den sozialen Medien zu verbreiten. Wer kam darauf, und wie habt Ihr die Aktion durchgezogen?

Konstantin:
Meinungen von befreundeten Musikern einzuholen ist ja gängig, das dann für Social-Media auch visuell aufzubereiten ergab einfach Sinn. Ich bin bei uns für die Online-Präsenzen verantwortlich und habe das entsprechend umgesetzt - an dieser Stelle auch noch einmal ein Dankeschön an all die tollen Künstler aus unserem Umfeld, die mitgemacht haben!

Otti:
Wo seht Ihr generell die Vorteile der Selbstvermarktung einer Band über diese Kanäle? Und an welchen Punkten wird dies kritisch und/oder schwierig?

Nikolas:
Die direkte Interaktion ist sicher ein Vorteil. Wir bekommen viel Feedback über Instagram und andere Kanäle und stehen im direkten Kontakt mit Fans und Kritikern. Wenn man an mehreren Stellen up to date bleiben will kostet das allerdings oft einiges an Zeit.

Otti:
Rückblickend auf die Arbeiten an Into The Void: Welcher Song hat Euch vor die meisten Herausforderungen gestellt, und wie sahen diese aus?

Nikolas:
Im Großen und Ganzen lief der Songwritingprozess ähnlich wie bei From The Cradle To The Coffin recht fließend und unproblematisch ab. Bei L´Amour Fait Mal und Perfume & Cigarettes haben wir länger als sonst am Sound gearbeitet, wodurch die Songs selber mehrere Stadien durchlaufen haben, in denen sie zwischenzeitlich ganz andere Einschläge hatten als dann im Endergebnis.

Otti:
Wie ihr schon in unserem letzten Interview erklärt habt, geht es in Eurer Lyrik vor allem um Emotionen. Welche davon stehen denn auf Into The Void besonders im Vordergrund?

Konstantin:
Meine Texte für Wisborg bewegen sich immer im Spannungsfeld zwischen den Themen Liebe und Sex, Tod und Vergänglichkeit. Nachdem das letzte Album deutlich nihilitsischer ausgefallen war habe ich für Into The Void mehr denn je das Körperliche in den Vordergrund gestellt. Auf jeden Fall unsere bisher sexyste Platte und ideal für den Dancefloor!

Otti:
L´Amour Fait Mal greift in seinem Text den Titel des letzten Albums From The Cradle To The Coffin auf, welches zudem mit einem Song eröffnet wurde, der denselben Namen trägt, wie Euer Label. Ich persönlich feiere solche Querverweis - daher die Frage: Welche Gedanken und Ideen führen bei Euch zu solchen lyrischen Kniffen?

Konstantin:
Die Namensgebung von Danse Macabre hatte nichts mit unserem Label zu tun, da ging es schlicht um den Totentanz als solchen. Bei L´Amour Fait Mal wiederum hat es sich einfach ergeben und gut eingefügt - da wir die drei Alben The Tragedy Of Seconds Gone, From The Cradle To The Coffin und Into The Void als Trilogie begreifen fand ich diese Anspielung reizvoll.

Otti:
Bei dem Song bringt das Model Dani Divine einige Vocals ein. Wie kam es zu dieser Kollaboration?

Konstantin:
Dani und ich kennen uns von Partys über gemeinsame Freunde. L´Amour Fait Mal ist ein sexy Track für den wir eine sexy Stimme brauchten, also habe ich bei ihr angefragt und sie war sofort interessiert. Im Endeffekt hat sie sogar noch eigene Ideen mit eingebracht.

Otti:
Faszinierend sind auch die beiden "Vampyre"-Tracks. Worin bestehen - neben dem Leitthema, die musikalischen und inhaltlischen Verbindungspunkte zwischen den beiden Stücken? Und warum liegt "An Erotic Funeral" genau dazwischen?

Nikolas:
Erstmal natürlich durch den Zusammenhang zwischen dem Outro von Part I und dem Intro von Part II - der zweite Part kann aber auch als Abwandlung des Ersten gesehen werden. Die Motive wurden neu interpretiert und zusammengefügt, wodurch sich mit Part II eine alternative Perspektive auf den Ersten Teil ergibt. Aus dramaturgischen Gründen wollten wir beide Titel aber nicht direkt hintereinander auf dem Album haben, deshalb sind sie durch An Erotic Funeral getrennt.

Otti:
Was mir auch bei Into The Void wieder einmal auffällt, ist Euer formidables Händchen für Spannungsbögen und ähnliche Instrumente, die aus einer guten Platte eine außergewöhnliche machen. Worauf achtet Ihr diesbezüglich besonders, und was sind dabei die größten Herausforderungen?

Nikolas:
Eigentlich passiert das Meiste intuitiv durch die Wechselwirkung von uns beiden. Wir achten nicht nur auf das jeweilige Instrument, das wir spielen, sondern haben immer einen Blick auf den Song als großes Ganzes. Manchmal beißen sich unsere Pläne, wie ein Song ablaufen sollte, wodurch dann wahrscheinlich spannendere Alternativen entstehen.

Otti:
Eines meiner letzten "Vor-Corona-Konzerte" war Euer Auftritt im vergangenen Jahr in Köln gemeinsam mit Eden weint im Grab. Wie blickt Ihr jetzt, gerade mit der Corona-Krise im Hinterkopf, auf diese Tour zurück?

Nikolas:
Auf Tour zu sein war für uns schon immer eines der Highlights am Musikmachen, und die Tour mit Eden weint im Grab war großartig. Mit der momentanen Situation schaut man natürlich etwas wehmütig zurück, aber wir glauben an bessere Zeiten.

Otti:
2020 hätte für Euch ein Jahr voller potentieller Konzert- und Festival-Highlights werden sollen. Wie sehr hat Euch das als Band, aber auch als Individuen, in Eurer Entwicklung beeinflusst?

Nikolas:
Unter anderen Umständen wäre die Situation wahrscheinlich ziemlich demotivierend. Wenn die Pandemie zwei Jahre früher zugeschlagen hätte, stünden wir vielleicht gerade mal mit unserem ersten Album da. Natürlich haben wir letztes Jahr auch Gespräche geführt, ob wir trotz der momentanen Situation das dritte Album veröffentlichen wollen, da wir damit nicht auf Tour gehen können. Wir mussten in der Vergangenheit schon einige Hindernisse überwinden und haben uns schließlich entschlossen, den trotzigen Weg zu gehen und uns auch von der Pandemie im Rahmen der Möglichkeiten nicht einschränken zu lassen. Daran halten wir auch weiter fest.

Otti:
Was macht es ganz allgemein mit einer Seele, wenn man gerade als Musiker quasi "durchstartet" und dann so einen Hammer wie Corona vor den Bug geknallt bekommt?

Nikolas:
Wir haben wir in den letzten drei Jahren so viel gemacht, dass die konzertlose Zeit noch zu verschmerzen ist, auch wenn das nicht immer leicht ist. Wir haben weiterhin Bock und warten nur noch darauf wieder raus zu kommen, zumal fast alle Termine weiterhin verschoben und noch nicht gänzlich abgesagt sind.

Otti:
Angesichts all dessen, was wir da gerade erleben, bin ich um so dankbarer, dass ich einige Highlights - wie Euer Konzert, aber auch besondere Festivals 2019 wie das Nova Rock oder das W-Fest - trotz zum Teil logistisch größerer Herausforderungen mitgenommen habe. Habt Ihr da auch Events, an die Ihr Euch besonders gerne erinnert und die Euch Hoffnung für die Zukunft verleihen?

Nikolas:
Natürlich erstmal jedes Konzert und Festival auf dem wir gespielt haben. Unabhängig davon das M´era Luna, das wir beide eigentlich jährlich besuchen.

Konstantin:
Für mich ist außerdem noch das WGT unheimlich wichtig. Pfingsten in Leipzig ist immer die schönste Zeit des Jahres!

Otti:
Was waren generell die größten Herausforderungen, die Ihr bewältigt habt, um mal an einem bestimmten Konzert oder Festival teilzunehmen?

Nikolas:
Die größte Herausforderung ist immer von Punkt A nach Punkt B zu kommen. Wir haben mal innerhalb von 24 Stunden ein Konzert in Hannover und eines in Leicester gespielt, das war logistisch relativ abenteuerlich. Einmal ist uns auch ein paar Stunden vorm Auftritt das Auto auf der Autobahn liegen geblieben. Wir haben es dann mit Hilfe eines ADAC-Leihwagens dennoch geschafft, das Konzert zu spielen - wenn auch mit leichter Verspätung.

Otti:
Nun hat das letzte Jahr uns alle vor Herausforderungen gestellt, die wir uns vorher wohl nie so vorgestellt hätten. Im positiven Sinne: Welche Lehren und Erfahrungen nehmt Ihr aus dieser Zeit mit, die Euch bei Eurem weiteren Schaffen zugute kommen?

Nikolas:
Wahrscheinlich trotz widriger Umstände am Ball zu bleiben.

Konstantin:
Mir hat die Pandemie einmal mehr gezeigt, dass nichts im Leben selbstverständlich ist und alles jederzeit und ohne Warnung ganz und gar über den Haufen geworfen werden kann.

Website:
wisborg-band.com

Art des Interviews: Email
06/04/21 by Otti
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