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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

CORVUS CORAX: Live spielen und weitermachen!

Mit Corvus Corax sind wir schon seit den Anfangstagen von Nightshade verbunden. Zugleich haben die "Könige der Spielleute" eine vergleichsweise ausgeprägte Live-Aktivität im Coronajahr 2020 vorgewiesen und sind bei den Demos der Alarmstufe Rot zur Rettung der Kulturlandschaft ganz vorne mitmarschiert. Da war es uns ein Anliegen, bei der Band mal nachzufragen, wie sie die aktuelle Situation meistert - entsprechende Antworten bekamen wir von Norri dem Drescher!

Otti:
Das Jahr 2020 hat extrem viel verändert, selbst für die "Könige der Spielleute". Wie sahen da Eure Pläne und Ideen für dieses und nächste Jahr aus?

Norri:
Wir hatten die Veröffentlichung unseres neuen "Corvus Corax goes Metal"-Projektes Era Metallum für den September geplant, und dazu schon für den Sommer einige Festival-Auftritte (Festival-Mediaval, Castlefest, Feuertanz, Gößnitz Open Air) mit dem neuen Program vorbereitet. Das ist nun natürlich alles inkl. Veröffentlichung aufs nächste Jahr verschoben. Vielleicht hätten wir im Januar nicht unsere erste Era Metallum Single Ragnarök rausbringen sollen. Konnten ja keiner ahnen, was wir damit anrichten würden, vom Weltuntergang zu singen ;-)
Unsere Auslandsshows sind natürlich leider auch sämtlich ausgefallen. Das wäre mit Schweden, Finnland, Italien, Frankreich,Niederlande, Tschechien, Russland, USA, Brasilien usw. eine regelrechte Welttournee geworden.

Corvus Corax
"Was uns wirklich rührt, ist die Solidarität, die uns entgegengebracht wird!"

Otti:
Ihr habt Euch auf jeden Fall auf die neue Situation eingestellt und erst Livestreams, dann die Lübarser Hofkultur ins Leben gerufen. Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben - was passiert bei der Hofkultur, und was zeichnet sie aus?

Norri:
Uns war schon sehr früh im März/April klar, dass das dieses Jahr nichts mehr mit grossen Konzerten wird. Daher haben wir sofort über andere Möglichkeiten nachgedacht, wie wir über das Jahr kommen. So waren wir gleich zu Beginn des Lockdowns im Frühjahr mit unserem ersten eigenem Streamkonzert der Bandgeschichte am Start. Der zweite Plan war, sofort auf die ersten Lockerungen reagieren zu können. Wir habe uns gesagt, dass es egal ist, wieviele Zuschauer für kleinere Open Air Veranstaltung erlaubt werden würden. Auch vor 20 oder 50 Leuten spielen macht Spaß, und wir könnten trotz der widrigen Umstände sogar etwas Geld verdienen.
Wir haben für unser Studio und Büro einen wirklichen tollen Vermieter, der sofort von unserer Idee begeistert war, bei ihm auf der Wiese kleine Konzerte zu veranstalten. Ohne Bühne und ohne Technik. Wir haben Bierbänke organisiert, ein Hygienekonzept für die Behörden ausgearbeitet und mit den Nachbarn geredet. Das hat alles erstaunlich reibungslos geklappt und dann haben wir uns nach Künstlern umgeschaut, die unter solchen Bedingungen spielen können und wollen. Jedes Wochenende wurde hier gespielt. Jazz, Mariachi, Klassik, Folklore uvm. Wir selbst haben bei der Lübarser Hofkultur jeweils ein Wochenende im Monat gespielt.
Die Atmosphäre ist sehr persönlich und regelrecht familiär. Wirklich einzigartig. Momentan ist nun erstmal Herbst/Winterpause. Wir planen allerdings trotzdem, auch im Winter hier zu spielen. Wenn möglich, wollen wir auch einen kleinen Weihnachtsmarkt organisieren.

Otti:
Inwieweit können diese Events für Euch zumindest einen kleinen Teil des emotionalen, aber auch finanziellen Schadens auffangen?

Norri:
Wir spielen! Das ist schonmal viel wert. Und es reicht, um die Miete zu bezahlen.

Otti:
Was waren bei den bisherigen Hofkultur-Konzerten für Euch die schönsten, rührendsten und lustigsten Momente?

Norri:
Da kann ich jetzt gar keinen einzelnen Moment rausgreifen. Es ist großartig, die unglaubliche Freude des Publikums über live gespielte Musik zu erleben. Trotz, oder vielleicht sogar wegen der besonderen Umstände und der beschränkten Anzahl an Leuten. Mehr als 100 Zuschauer sind bei Einhaltung des notwenigen Abstands hier nicht möglich. Was uns wirklich rührt, ist die Solidarität, die uns entgegengebracht wird!

Otti:
In einem der Livestreams habt ihr gesagt, dass man Euch quasi überall hin einladen soll, ihr würdet kommen und spielen. Wie ernst war das gemeint? Und was wären die tatsächlichen Voraussetzungen, um Corvus Corax unter den aktuellen Umständen zu buchen?

Norri:
Das ist unser voller Ernst. Die Voraussetzungen sind einfach. Eine überschaubare Gage, Fahrtkosten, Essen und Trinken und im Zweifelsfall eine Unterkunft. Keine Bühne, keine Technik. Und die jeweils geltenden Anordnungen zu Hygienemassnahmen müssen natürlich gewährleistet sein. Wir haben so bisher etliche wunderbare Konzerte gespielt. Z.B auf einem Gnadenhof bei Leipzig, im Garten eines Freundes in Ostfriesland, in Innenhöfen, kleinen Burgen etc.

Otti:
Die großen Touren der meisten Bands werden derzeit nach und nach vom Herbst/Winter 2020 ins kommende Jahr verlegt. Welche Auswirkungen hat das in Euren Augen auf die Kulturlandschaft?

Norri:
Ich befürchte, dass es viele Veranstalter und vor allem Veranstaltungsorte wahrscheinlich nicht überleben werden. Das wird natürlich immense Auswirkungen auf jenen Teil der Kultur haben, der auf Live-Darbietungen angewiesen ist. Mehr noch als Musik wird das Theater und Schauspiel darunter leiden. Sowas funktioniert ja nicht auf dem Bildschirm. Musik kann immerhin auch einfach nur so gehört werden, auch wenn das kein echter Ersatz für ein Konzert ist.

Otti:
Welche Gefahren für die Musikszene seht Ihr generell in der aktuellen Situation?

Norri:
Ich würde das, was zur Zeit passiert, hinsichtlich der Musik nicht unbedingt prinzipiell als Gefahr ansehen. Es wird allerdings viele Veränderungen geben. Ob das letztendlich für die weitere Entwicklung der Musik gut oder schlecht ist, wird die Zukunft zeigen. Es wird aber definitiv sehr viele traurige Einzelschicksale geben. Das steht für mich schonmal fest. Ich hoffe, dass sowohl der Staat, als auch die komplette Veranstaltungsbrache, plus die Musikfans, in Zukunft ausreichend Solidarität aufbringen werden, um entstehendes Elend abzufedern.

Otti:
Als eine der bekanntesten und wichtigsten Bands Eures Genres würde mancher Fan wohl glauben, dass Ihr doch eigentlich "Kohle" genug haben solltet - was könnt und wollt Ihr solchen Vorstellungen entgegnen?

Norri:
Ich bin mir sicher, dass unsere Fans wissen, dass dem nicht so ist.

Otti:
Gab es denn besonders coole Unterstützungsaktionen von Fans und Freunden, für die Ihr Euch an dieser Stelle mal bedanken wollt?

Norri:
Ach jeh, das gibt Ärger, wenn ich hier jetzt was vergesse. Es gab unglaublich viele tolle Unterstützung. Wir bedanken uns bei ALLEN, die uns bei unseren kleinen Konzerten besuchen, oder bei unseren Streams gespendet haben oder einfach nur unsere Musik hören und uns das Beste wünschen!

Otti:
Abseits der schwierigen Konzertsituation - wie sieht es denn derzeit mit Aufnahmen, Tonträgerplanungen und ähnlichem bei Corvus Corax aus?

Norri:
Wir arbeiten noch an unserer Era Metallum CD. Die wird nun voraussichtlich im Frühsommer rauskommen. Und wir kooperieren seit einigen Monaten mit einem nicht gerade unbekannten Komponisten bei der Arbeit an dem Soundtrack zu einem nicht gerade unbekannten Computerspiel, aber das ist noch Top Secret. Mehr dazu im nächsten Jahr...

Otti:
Was sind allgemein Eure Pläne als Band für die kommenden Monate?

Norri:
Weitermachen.

Otti:
Und ganz wichtig: Was sind die Dinge, die Euch Mut, Hoffnung und Zuversicht für die Zukunft geben?

Norri:
Unsere Fans!

Website:
www.corvuscorax.de

Art des Interviews: Email
10.11.2020 by Otti
CORVUS CORAX in unserer Band- und Künstlerdatenbank

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