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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

HARDBONE: Peace, Love und Rock´n´Roll

Hardrock aus Hamburg machen harte, packende Rockmusik - das zeigen sie einmal mehr auf ihrer neuen Scheibe No Frills. Zu dieser habe ich Sänger Tim Dammann interviewt - zunächst, um daraus einen Artikel für die kommende SLAM-Ausgabe 110 zu machen. Doch Tim hatte soviel spannendes zu erzählen, dass der Rest des Interviews nicht verloren gehen sollte - hier all das, was nicht im Heft zu finden ist:

Otti:
Euer neues Album No Frills ist just erschienen - wie sind die ersten Reaktionen ausgefallen und wie fühlt sich die Scheibe jetzt für Euch an?

Tim:
Die bisherigen Reviews sind alle sehr gut bzw. durchgehend positiv, das freut uns natürlich sehr. Wir haben lange und hart an dem Album gearbeitet und dann geht so eine tolle Review natürlich runter wie Öl. Was aber für uns wichtiger ist, sind die Rückmeldungen, die wir von unseren Fans bekommen, sei es direkt, via Facebook, Instagram etc. - denn für die machen wir das ja eigentlich - und DAS macht uns aktuell wirklich sehr glücklich.

Hardbone
"Dieser Rock´n´Roll soll den Leuten Spaß, Kurzweil, Entspannung und Party bescheren..."

Otti:
Gab es etwas, was sich beim Schreiben der Songs, oder auch bei den Aufnahmen, als besonders knifflige Herausforderung entpuppt hat?

Tim:
Ach, da hat ja jeder im Studio so seine "Gegner", sei es sich die Abfolge der Riffs, Übergänge etc. einfach nicht merken zu können und so statt fünf mal eben 15 oder 20 Takes zu brauchen. Auf Teufel komm raus einfach nicht zum richtigen Moment das Becken zu treffen etc. Ich als Sänger erinnere mich an einen Song, bei dem ich den Übergang von Strophe zu Refrain jedes einzelne Mal tonal falsch gesungen und nur noch wutentbrannt rumgeschrien habe. Zum Schluss habe ich dann dem Produzenten einfach gesagt, er soll bis auf das Schlagzeug alles ausmachen, damit ich den Ton finde... hat geklappt :)

Otti:
Mit dem Song Off The Beaten Track wollt Ihr laut Presseinfo Eure musikalische Eigenständigkeit unterstreichen. Wie schwierig ist es denn generell, im Rock´n´Roll neue Wege zu gehen und gleichzeitig die eigenen Bedürfnisse, wie auch die des Publikums, zu befriedigen?

Tim:
Sobald du eine verzerrte Gitarre, einen straighten Beat und einen Reibeisen am Mikro hörst, asoziierst du das mit AC/DC-mäßigem Hardrock - und dann ist ja auch cool. Ich meine, wer liebt AC/DC nicht? Wenn man aber auf Hardrock steht, und nicht nur einmal im Jahr auf der Firmenfeier zu Highway To Hell über die Tanzfläche jettet, kennt man verschiedene Bands, die ihren eigenen Stil in diesem eng abgesteckten Terrain gefunden haben und repräsentieren. Airbourne ist schneller, Rose Tattoo sind dreckiger, The Lazys sind punkiger, ja und wir... wir sind irgendwie dazwischen - schwer festzulegen, aber wir sind seit 15 Jahren da - also scheint sich da eine gewisse Daseinsberechtigung entwickelt zu haben. Um auf den Song zurück zu kommen, der ist einfach der ausgestreckte FUCK-Finger an all die jenigen, die pauschal pöbeln, wir seien eine billige Kopie, das sei alles schon mal da gewesen, etc... alle anderen wissen einfach, was sie erwartet und freuen sich darauf, bei einem Hardbone-Gig oder beim Hören eines Albums eine gute Zeit haben können. Die Fans, die sich dieser Musik hingeben, bekommen von uns Befriedigung in Form von lauter, frecher Rockmusik und Konzerten die mehr eine Party mit Freunden als nur eine musikalische Darbietung sind.

Otti:
Zu Euren Texten ganz allgemein gefragt: Wie wichtig sind Euch Botschaften in Eurer Musik?

Tim:
Ganz klar: textliche Botschaften die ökologisch oder gar politisch gefärbt sind, haben im Rock´n´Roll, wie wir ihn spielen, nichts zu suchen. Dieser Rock´n´Roll soll den Leuten Spaß, Kurzweil, Entspannung und Party bescheren, sie für für ein paar Momente von der Ernsthaftigkeit des Lebens ablenken, so dass sie sich auf ihre Freunde, auf Feiern und Lebenslust konzentrieren können. Die Musik hat also eine Botschaft, aber die steht IMMER zwischen den Zeilen ;)

Otti:
Wie finden bei Eurem Songwriting Lyrik und Musik zusammen?

Tim:
Am Anfang eines jeden Songs steht immer das Gitarrenriff. Tommy oder Basti bringen ein Riff in den Proberaum, oder schicken uns zu Hause vorproduzierte Demos von Songs, und wir entscheiden gemeinsam, ob sie es wert sind weiter verfolgt zu werden, sozusagen natürliche Auslese. :) Manchmal habe ich dann direkt eine Textidee dazu, manchmal haben auch die Jungs schon einen passenden bzw. gewünschten Titel im Kopf, meistens aber führen wir erst sehr spät oder am Ende des Songwritings Text und Song zusammen. Ich notiere mir einzelne Worte oder Sätze und schreibe dann auf den fertigen Song die Texte.

Otti:
Wenn ihr nun die bisherige Karriere von Hardbone mit maximal drei Sätzen beschreiben solltet - wie würdet Ihr das formulieren?

Tim:
HARDBONE ist für uns eine endlose Reise zu neuen Freunden, geilen Parties und Orten, die wir zuvor noch nie besuchen konnten.
HARDBONE lässt uns das tun, was wir lieben und vor allem GENAU SO, WIE WIR ES LIEBEN.
HARDBONE ist für uns mehr als nur ein Hobby, es unsere Familie und einer der besten Teile unser aller Leben.

Otti:
Ein kurzer Rückblick auf den Jahreswechsel 2019/2020 - was waren Eure Pläne und Wünsche für das neue Jahr? Und wieviel davon konntet oder könnt Ihr noch umsetzen?

Tim:
Da streust du jetzt aber richtig Salz in die Wunde ;)
Wir haben mit unserem Management lange die Veröffentlichung des Albums geplant, eine tolle Tour zum Release zusammen gestellt und eine Menge Shows im In- und Ausland geplant, um die Band mit dem neuen Album im Gepäck kontinuierlich weiter nach oben zu spielen. All das liegt auf Eis - wird aber hoffentlich irgendwann wieder nahtlos fortgeführt werden können.

Otti:
Für Euch als Rockmusiker mag ein Album ja eine schöne Sache sein, aber ich gehe davon aus, dass Ihr vor allem für die Bühne lebt. Wie sehr treffen Euch da die aktuellen Veranstaltungsverbote?

Tim:
Für uns bedeutet die aktuelle Situation "nur" abgesagte Konzerte, Parties und Festivals. Auch das neue Album wird nicht den gleichen Erfolg haben können, als wenn es in "normalen" Zeiten erschienen wäre. Für viele unserer Freunde und Bekannte aber, die hauptberuflich in der Veranstaltungsbranche tätig sind, bedeutet es eine lange und ungewisse Phase ohne Einkommen und mit bedrohten Existenzen - daher wollen und dürfen wir uns wirklich nicht beschweren.

Otti:
Und wie/unter welchen Umständen könnt Ihr Euch vorstellen, dass Gigs vor echtem Publikum wieder möglich sein könnten?

Tim:
Puh, das kann ich wirklich nicht beantworten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Leute mit Masken und 1,5m Mindestabstand im Club Konzerte genießen, und es fehlt mir die Expertise, dazu Prognosen oder Theorien von mir zu geben - wir müssen einfach durchhalten und abwarten wie sich die Lage entwickelt. Fest steht aber, WENN es wieder losgeht, sind wir mit voller Kraft dabei, verlasst euch drauf.

Otti:
Dazu fällt mir noch Euer auf No Frills enthaltener Song Holy Water ein - welche Rolle spielt dieses in Zeiten der häuslichen Isolation?

Tim:
Haha, schöne Frage, gefällt mir :) Glücklicherweise keine allzu große Rolle. Ein paar Drinks zu nehmen und zu feiern geht zu Hause in Isolation nicht. Das Höchste der Gefühle sind aktuell mal zwei oder drei Bier während einer Skype-Band-Besprechung die länger dauert als geplant.

Otti:
Würde Rock´n´Roll für Euch in einer Welt ohne Alkohol überhaupt Sinn machen?

Tim:
Ich denke, dass das auch ganz gut funktionieren würde, denn die Leidenschaft für Musik kommt ja nicht aus der (Bier-)Dose, sondern aus dem Herzen. Ich gebe aber zu, dass ich bei geiler Mucke und in der Gesellschaft meiner besten Freunde schon auch Bock auf ein paar Bierchen bekomme - und das ist auch OK. Der Rock´n´Roll ist ja so ein bisschen wie der unvernünftige Onkel, der dich zum Rauchen, Trinken und zu was-weiß-ich-noch verführen möchte... wenn er das nicht mehr darf, hat er seine Zähne verloren... und dann kannst du auch gleich Johannes Oerding hören.

Otti:
Zum Abschluss, daran angelehnt: Wie würde für Euch die perfekte Welt aussehen?

Tim:
Die perfekte Welt... die Leute sind gesund, leben nicht unter Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverboten, müssen nicht aus ihrer Heimat flüchten, sei es vor Krieg oder religiösem Faschismus... aber warte, wir sind eine Rock´n´Roll Band. Also überlassen wir das anderen und wünschen uns kurz gesagt Peace, Love und Rock´n´Roll! Das geht klar, oder? :)

Website:
www.hardbone.net

Art des Interviews: Email
05/25/20 by Otti

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