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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

Darkhaus: "Schmetterlinge, Regenbogen und kleine Kätzchen"

Es gibt da diesen - eigentlich ziemlich albernen - Begriff der "Supergroup", der Bands bezeichnet, bei denen sich international renommierte Musiker zusammen tun, um mit ihren Namen kommerziellen Erfolg zu erzielen. So etwas sind Darkhaus zum Glück nicht. Vielmehr haben Pro-Pain-Urgestein Gary Meskil und der deutsche Musiker Rupert Keplinger (hat u.a. schon mit Stephan Weidner und Peter Maffay zusammengearbeitet) eine Vision gehabt, für die sie sich weitere Künstler ins Boot geholt haben. Gemeinsam hat man den eigenen Stil forciert, und über Länder- und Kontinent-Grenzen mit viel Akribie, aber auch Spaß, ihr erstes Album My Only Shelter aufgenommen. Wie genau das vonstatten ging, und was genau es mit Darkhaus auf sich hat, dazu habe ich die Bandmitglieder mal ausführlich befragt.

Otti:
Beginnen wir mal ganz am Anfang: Aus welcher Intention ist Darkhaus denn entstanden? Und wie habt ihr als Band zueinander gefunden?

Rupert:
Ich hatte sowieso immer den Gedanken im Hinterkopf, neben der Arbeit für andere Künstler auch meine eigene Band zu gründen. Die konkrete Initialzündung kam dann von Gary, der mich Ende 2010 gefragt hat, ob wir nicht zusammen was Neues starten wollen.
Wir haben uns dann im Frühjahr 2011 zur ersten Session in Florida getroffen und ab da war klar, dass das nicht einfach nur ein kleines Projekt sondern eine richtige Band werden wird. Also haben wir mit Marshall Stephens und Paul Keller das instrumentale Lin-Up vervollständigt, beide sind gute Freunde und ausgezeichnete Spieler.
Als es dann darum ging, den richtigen Sänger zu finden, wurde es schon etwas schwieriger, aber am Ende hat Gary einen "pale and skinny guy from the UK" im Internet gefunden, der sich dann als Kenny Hanlon entpuppte und der perfekt Mann für den Job ist, sozusagen das letzte Stück des Puzzles.


"Wir möchten zeitlose Musik erschaffen, Songs, die zu Klassikern werden können."

Otti:
Ihr seid fünf Leute, verteilt auf vier Länder und zwei Kontinente. Ich finde so etwas immer beeindruckend, stelle mir das aber auch sehr schwierig vor... Wie handhabt ihr das ganze denn logistisch, was z.B. Songwriting, Proben und Konzerte angeht?

Kenny:
Durch die großen Entfernungen nutzen wir die Zeit, in der alle an einem Ort sind, immer sehr effektiv und konzentriert. Das ist manchmal extrem anstrengend, z.B. letztens bei den Videodrehs zu Ghost und Life Worth Living in Jacksonville. Aber das ist nur ein Beispiel von vielen, woran man sehen kann, mit welcher Leidenschaft jeder einzelne dabei ist. Wir setzen uns bei allem, was wir machen, eine sehr hohe Vorgabe, genauso bei der Live-Umsetzung. Bevor bei der Probe das erste Kabel eingestöpselt wird, weiß jeder schon genau, was er machen muss.

Marshall:
Exakt, jeder von uns macht seine Hausaufgaben. Wir treffen uns nicht so oft, wie andere Bands, aber wenn wir uns treffen, wissen wir genau was zu tun ist. Bei den Proben geht es dann darum, die Chemie zu formen, die das ganze zusammenhält.

Otti:
In eurer aktuellen Bandbiografie steht, dass ihr eine "gemeinsame künstlerische Vision" teilt. Wie darf man sich diese denn konkret vorstellen?

Close Up

Kenny:
Wir möchten zeitlose Musik erschaffen, Songs, die zu Klassikern werden können. Und wir möchten diese Musik auf der ganzen Welt spielen und mit so vielen Menschen wie möglich teilen. Eine reizvolle Sache an Darkhaus ist auch, dass man uns nicht in eine einzige Genre-Schublade stecken kann. Das war zwar nicht absichtlich so geplant, ist aber ein Ergebnis unserer verschiedenen musikalischen Backgrounds und Kulturen.

Otti:
Dass das alles wunderbar funktioniert, sieht man am kommenden Debütalbum My Only Shelter, welches ich mir nebenher gerade auch zu Gemüte führe. Bis zum offiziellen Release sind es aber noch ein paar Wochen - Ist es nicht furchtbar, noch so lange warten zu müssen?

Marshall:
Für mich gar nicht mal so, ich freue mich über die spannende Zeit vor dem Release genauso wie über den Release selbst. Zu sehen, wie sich die Songs von Anfang an bis zum fertigen Produkt entwickelt haben, und Teil des ganzen Prozesses zu sein, ist eine tolle Erfahrung, die nicht viele Menschen machen können.

Otti:
Im Ernst, das was ich da höre klingt nach einer tollen, druckvollen Produktion, ausgefeiltem Songwriting und Leidenschaft für Musik. Über welchen Zeitraum und unter welchen Umständen sind die Songs denn entstanden?

Rupert:
Die Songs sind über den Zeitraum von ca. einem Jahr in drei konzentrierten Sessions bei Gary in Florida geschrieben worden. Nachdem wir dann die Vocals und die Drums aufgenommen hatten, hab ich mich ca. ein halbes Jahr eingeschlossen und die Produktion fertig gemacht. Da in diesem Projekt so viel Herzblut und Leidenschaft steckt, konnte ich keine Kompromisse eingehen, sondern hab viele Nächte lang geforscht und an kleinen Details gearbeitet, die beim ersten Mal Hören wahrscheinlich gar nicht auffallen. Aber ich mag Alben, auf denen man immer wieder neue Kleinigkeiten entdecken kann und man merkt, dass sich jemand wirklich Mühe und Gedanken gemacht hat.

Otti:
Gerade bei einem Erstling ist es ja auch besonders wichtig, sich über die klangliche Marschrichtung einig zu sein und eine Basis zu finden, auf der in Zukunft aufgebaut werden soll. Wie schwierig war es denn, die Songs auszuwählen, die letztlich My Only Shelter geformt haben?

Rupert:
Das war gar nicht so schwer, wir haben 16 Songs produziert, das erschien uns dann aber doch etwas zu viel für ein Album. Also halten wir zwei davon noch zurück, wer weiß, in welcher Form die vielleicht mal verwendet werden.

Otti:
Wann, wo und unter welcher Regie wurde die Scheibe denn aufgenommen?

Rupert:
Unsere Produktion lief nicht nach der klassischen Methode, dass eine Band für 2 Wochen zu einem Produzenten ins Studio kommt. Schon beim Songwriting selber hab ich angefangen die Arrangements auszuarbeiten und das nach und nach verfeinert.
Dann haben wir in einer 3-wöchigen Monstersession in Garys Garage alle Vocals mit Kenny aufgenommen. Mein Perfektionismus hat uns fertig gemacht, aber ich denke, es hat sich gelohnt. Paul hat dann die Drums bei sich aufgenommen und mir die Spuren geschickt. So hab ich nach und nach alle Teile der Produktion auf meinem Computer zusammengesammelt, ohne dass wir ein richtiges Studio betreten haben. Und ein externer Produzent stand sowieso nie zur Debatte, da ich selber eine genaue Vision hatte, wie unsere Musik klingen muss.

Otti:
Und gab es in der Studiozeit irgendwelche besonders amüsanten Momente, die euch das Leben versüßt haben?

Kenny:
Sehr viele und das war auch wichtig so! Die Studioarbeit mit Rupert war sehr intensiv und anstrengend, und es gab öfter Momente, in denen wir uns gewünscht hätten, es wäre alles vorbei. Aber spät nachts, wenn wir offiziell den Tag beendet haben, wurden die Coronas und der Laphroaig aufgemacht :-)

Otti:
Ich hatte jetzt noch keine Gelegenheit, die Lyrics genauer unter die Lupe zu nehmen... Daher einfach mal die Frage: Welche Themen und Inhalte habt ihr vertont, und was ist euch an euren Texten besonders wichtig?

Rupert:
Kenny hat die Texte zu Life Worth Living und Apostle geschrieben, der Rest stammt aus Garys Feder. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir sehr gute Texte haben, die nicht einfach nur Material zum Singen sind. Dabei geht es um Gefühle, die jedem von uns im täglichen Kampf mit sich selber begegnen, Verlust, Trauer, Ohnmacht, aber auch Hoffnung und der Mut, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und sich nicht geschlagen zu geben.

Otti:
Im kommenden Frühjahr geht ihr mit Subway To Sally auf Tour, wie ich gesehen habe. Das ist ja mal ne interessante Kombination, wie kam das denn zustande? Und was verbindet euch mit den Mittelalterrockern?

Rupert:
Ich kann verstehen, dass sich manche über diese Kombination wundern, schließlich ist Darkhaus ja frei von mittelalterlichen Elementen. STS wurden über unsere Booking-Agentur auf uns aufmerksam und nachdem sie unsere Musik gehört hatten, wurden wir auf als Support für die Tour eingeladen.
Jetzt liegt es dann an uns, das Publikum zu überzeugen, auch ohne Laute und Schalmei :-)

Otti:
Da ich gestern erst mit einem Todesfall im privaten Umfeld konfrontiert worden bin... Wie geht ihr mit Verlusten, besonders solch tragischen, um?

Marshall:
Der Verlust von geliebten Menschen ist eine sehr persönliche Sache und ich denke, jeder geht damit anders um. So klischeehaft es auch klingt, für mich war und ist immer Musik eine große Stütze, fast schon eine therapeutische Sache. Ein weiteres Beispiel dafür, welche Macht Musik hat und warum sie für viele Menschen eine so große Bedeutung hat.

Kenny:
Nichts kann diesen Schmerz wirklich heilen außer der Zeit. Und auch da ist es weniger ein Heilen als ein Lernen, damit umzugehen. Es ist umso schwieriger, wenn man mit der Person vielleicht nicht gerade im Guten auseinander gegangen ist. Das ist etwas, was ich leider selbst erfahren musste. Man macht sich dann schnell selbst fertig mit allem was man bereut, aber ich denke, man sollte sich an die guten Zeiten erinnern. Das Leben ist so wertvoll und kann jede Sekunde vorbei sein, also versuche ich mich nicht über Umstände zu ärgern, die außerhalb meiner Kontrolle liegen.

Otti:
Natürlich möchte ich das Interview aber nicht mit einem so traurigen Thema beenden, daher würde mich zum Abschluss folgendes interessieren: Abseits der Musik, was bringt euch die meiste Freude im Leben?

Darkhaus:
Schmetterlinge, Regenbogen und kleine Kätzchen :-)

www.darkhausmusic.com

Art des Interviews: Email
11.11.2013 by Otti
Darkhaus in unserer Band- und Künstlerdatenbank

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