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Caesar und Kleopatra, Aphrodite und Adonis, Baucis und Philemon - Sie alle haben zwei Dinge gemeinsam: Zum einen handelt es sich um Gestalten der Historie oder Mythologie, zum anderen waren sie in Liebe, Ehe oder Partnerschaft miteinander verbunden. Pünktlich zum Valentinstag wollen wir euch diesen kurzweiligen Einblick in Die berühmten Liebschaften der Antike vorstellen.
Beziehungen aus tiefer Liebe, erotische Abenteuer, aber auch Zweckbündnisse zwischen Mann und Frau gibt es schon seit Menschengedenken. Die Liebe hat Kriege ausgelöst, starke Männer und Frauen in den Selbstmord getrieben, aber auch Menschen inspiriert und die Menschlichkeit als solche mit definiert, und das bis heute. Selbst in einer vom Kapital regierten Welt ist die Kraft des Eros noch die Triebfeder, die sich über sämtliche Grenzen hinwegsetzen und vermeintlich Unumstößliches hinwegfegen kann. Und nicht zuletzt bilden Liebe und partnerschaftliche Verbindungen natürlich die Grundlage unseres sozialen Systems, sei es zwecks Forpflanzung, zum Aufbau und Erhalt von Macht und Verbindungen oder als Kern sozialer Gefüge.
In ihrem Buch die berühmten Liebschaften der Antike beleuchtet Autorin Angelika Dierichs zahlreiche solcher Paarkonstellationen aus der titelgebenden Epoche. Vornehmlich werden dabei solche aus der griechischen und römischen Mythen- und Götterwelt zum Thema genommen, ferner behandelt Frau Dierichs ein paar Beziehungen von Personen, deren Existenz historisch belegt ist, wie z.B. Kaiser Justinian und seine Theodora.
Bei der Lektüre sollte man sich nicht von der etwas umständlich formulierten Einleitung abschrecken lassen, deren etwas aufgesetzt wirkender Schreibstil sich glücklicherweise nicht im restlichen Buch fortsetzt. In diesem Einleitungstext erläutert die Autorin die Struktur des Buches sowie Kerninformationen. So wird zum Beispiel erklärt, warum homosexuelle Beziehungen im Buch nicht aufgegriffen wurden - nämlich aus Platzgründen.
Was folgt ist ein Querschnitt durch die mythologische und tatsächliche Liebesgeschichte der Antike. Paar für Paar beschreibt Die berühmten Liebschaften der Antike die Besonderheiten und Eigenarten diverser mehr oder weniger bekannter Persönlichkeiten, die sich aus den verschiedensten Gründen miteinander verbunden haben. Zu jeder Gestalt gibt es Kerninformationen, es wird beschrieben, wie die Männer und Frauen zueinander gefunden und ihre Beziehung gelebt haben, und wie sich das im Kontext ihrer jeweiligen Zeit und sozialen Gefüge ausgewirkt hat. Hinzu kommen Leseproben, welche die Originaltexte wiedergeben, auf denen unser heutiges Wissen über die Antike basiert, sowie "Nachantike Seitenblicke", welche aufzeigen, in welcher Form jene berühmten Liebespaare bis heute Einfluss auf unsere Kunst, Kultur und Weltsicht haben.
Die berühmten Liebschaften der Antike versteht sich dabei freilich nicht als vollständige und umfassende wissenschaftliche Abhandlung. Viel mehr will Angelika Diedrichs Anregungen geben, aufzeigen, dass sich moderne Paarbeziehungen und antike Vereinigungen gar nicht so sehr unterscheiden. Die Kraft der Liebe, aber auch ihre bitteren Gefahren und süßlichen Verlockungen sind damals wie heute sehr ähnlich, und mit Sicherheit ist auch unser modernes Bild von Ehe und Partnerschaft nachhaltig von jenen Sagengestalten, Königen und Göttern geprägt.
Und so nimmt uns das Buch auf eine spannende Reise in die Vergangenheit, welche uns beim Lesen angenehm vertraut und gegenwärtig erscheint. Ein netter Nebeneffekt dabei ist die Möglichkeit, das eigene geschichtliche Grundwissen in wenigen Lesestunden aufzufrischen, ohne sich gleich durch trockene und umfangreiche Historienwälzer kämpfen zu müssen. Stilistisch beweist die Autorin dabei (bis auf wenige Ausnahmen) ein Gefühl dafür, fundierte Wissenschaft mit unterhaltsamen Elementen zu vermischen, und so sowohl Laien als auch Experten ein Buch zu präsentieren, welches für sich genommen schon fesselt, aber auch die Lust auf weitere "Forschungen" weckt.
Autoren: Angelika Dierichs
Seiten: 176
Ausgabe: gebunden (Flexicover)
ISBN: 978-3-8053-4172-1
Verlag: Philipp von Zabern (www.zabern.de)
Veröffentlichung: 28. Januar 2010
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