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Shamrock Castle 2009

Unter Gruftis, Folkern und anderem Gesinde ist das Frankenland in/bei Bayern besonders für diverse Burgfestivals bekannt, allen voran das Feuertanz Festival auf Burg Abenberg. Doch dieses Jahr am 15.08. gab es ein besonderes Schmankerl im fränkischen Festivalsommer: Albi & Co von Fiddler´s Green, der Institution in Sachen Irish Folk made in Germany, erfüllten sich einen langgehegten Traum: Mit befreundeten Bands ein eigenes Festival ganz unter dem Zeichen der Grünen Insel auf die Beine zu stellen.

Das wollten wir von Nightshade uns natürlich auch nicht entgehen lassen, und so kam es, dass Otti und ich (Sija) uns bereits am Freitag von Weeze aus auf den Weg gen Süden, genauer gesagt zur Burg Waischenfeld in der Fränkischen Schweiz machten. Trotz stellenweise etwas stockendem Verkehr, erhöhten Temperaturen und der Tatsache, dass unser Navi der Meinung war, dass eine ungefähr einen halben Meter breite Gasse mit einer Steigung von schätzungsweise 30% der beste Weg für uns sei, schafften wir es am späten Nachmittag dann doch noch uns zum Campingplatz gleich neben der schönen Burg Waischenfeld durchzuschlagen. Dort erwartete uns bereits eine nette Dame der Consec Security - und ungefähr drei Zelte. Aufgrund der gähnenden Leere neben dem Maisfeld kamen uns schon Zweifel auf, ob das Festival tatsächlich ein Erfolg werden würde, zumal einer unserer Zeltnachbarn dann auch noch berichtete, dass seine zwei Wochen zuvor erworbene Karte im 100-200 Bereich lag...
Doch zuerst einmal war uns wichtiger, unser Zelt zum Stehen zu bekommen und dabei nicht der Sonne oder exotischen Insekten zum Opfer zu fallen. Da wir ja am Wochendende zuvor beim M´era Luna das mit dem Zelt schon geübt hatten und der Wind diesmal auf unserer Seite war, stand dieses auch bald und wir gesellten uns zu unseren Allgäuer Nachbarn mit Adoptiv-Österreicher, die uns schon während des Aufbaus auf ein Bier eingeladen hatten. Irgendwann zwischen vielen "basst scho" (zu deutsch: super!) und "Bleibt´s geschmeidig" schafften es dann aber auch wir in unser Schlafgemach, voller Vorfreude auf den kommenden Tag...
...der dann doch zu halten schien was er versprochen hatte. Mittlerweile herrschte auf der Zeltwiese nicht mehr die beängstigende Leere vom Vortag, wenn überfüllt auch sicher das falsche Wort wäre. So kalt wie die Nacht gewesen war, so heiß wurde uns nun bereits in den Morgenstunden und nach unserem obligatorischen Festival-Frühstück - Nutellabrot mit Eistee - beschlossen wir, erst einmal die nähere Umgebung zu erkunden und dabei ehe sich die Burgtore öffneten nach einem schattigen Plätzchen zu suchen, welches wir dann neben dem örtlichen Friedhof fanden.

Gegen Mittag machten dann auch wir uns auf Richtung Burg, wo wir auch problemlos eingelassen wurden (Danke an dieser Stelle an Rainer von den Fiddler´s und an das Concertbüro Franken) und den Ort des Geschehens genauer unter die Lupe nahmen. Es stellte sich heraus, dass sich die Fiddler´s für ihr Festival eine äußerst ansprechende Burg ausgesucht hatten, mit einem kleinen aber feinen Burghof, in dessen vorderem Teil die Bühne aufgebaut war und es zudem zur Freude aller Besucher Schatten spendende Bäume gab.
Wenig später begann dann mit Boggin Leprechaun auch schon das erste Shamrock Castle auf Burg Waischenfeld. Die energiegeladenen Band aus Nürnberg samt Rotschöpfen an der Front weiß tatsächlich wie sie mit ihrem Single-Malt-Folk-Rock das Volk zum Feiern bringt, denn obwohl sie die erste Band wagten sich erstaunlich viele Leute in den vorderen Teil des Burghofes, um unter der fränkischen Mittagssonne tanzend die Spiele beginnen zu lassen. Gespielt wurden dabei einige Klassiker des Genres ("das ist der Vorteil wenn man als erster spielt...man kann den anderen Bands die Songs klauen!"), zum Beispiel recht punkige Versionen von Step it out Mary oder auch Follow me up to Carlow. Nach 45 Minuten mussten sie jedoch trotzdem die Bühne räumen, sicherlich nicht ohne sich einige neue Fans erspielt zu haben.
Was folgte war der erst dritte Auftritt Birgit Muggenthalers (Schandmaul) mit ihrem Soloprojekt Sava, bei dem ich im Vorfeld Bedenken hatte, ob es in Waischenfeld gut ankommen würde - nicht weil ich die Musik nicht mögen würde, sondern einfach weil Sava mit ihrem Folk-Mix aus ganz Europa, und eher auf traditionellen als auf punkigen Pfaden wandelnd, nicht hundertprozentig in das Programm des Festivals hineinpassen zu schienen. Doch Birgit und ihre Mitmusiker schafften es bereits mit den ersten Stücken die zuerst etwas skeptische Menge auf ihre Seite zu ziehen, indem sie irisches Liedgut wie Eilean vom Metamorphosis-Album oder auch Waldgeflüster von Schandmaul zum Besten gaben. Sehr positiv überrascht war ich dann, Yo m´enamori vom Debüt Aire - dort von Juliane (Triskilian) gesungen - zu vernehmen, dessen sephardische Worte auch aus Birgits Mund nichts von ihrer Magie verloren. Insgesamt ein eher ruhiger, aber dennoch hörens- und sehenswerter Teil des ersten Celtic & New Folk Festivals auf Waischenfeld.

Bardic
Musik vom Feinsten präsentierten auch Bardic, ein Duo aus dem Ruhrgebiet, das in Sachen Acoustic Music spiced with Celtic Folk unübertroffen ist. Erneut konnte man Step it out Mary lauschen, diesmal aber in einer dem Text angemessenen zutiefst tragischen Interpretation, schließlich ertränkt sich die arme Mary in ihrer Not mit ihrem Geliebten im Fluß. Ein besonderes Highlight war sicherlich Bardics Coverversion des Hits Screamager der nordirischen Band Therapy? aus dem Jahre 1993, ganz zu schweigen von Sarah-Janes phänomenalem Geigensolo. Daneben wurde von der Großen Hungersnot in Irland (Irish Potato Famine), die aus der Geschichte der Grünen Insel nicht wegzudenken ist (war sie doch verantwortlich für das Auswandern etlicher Iren in die USA und den Rest der Welt) erzählt; Bardic sind der lebende Beweis, dass Gitarre, Geige und zwei Stimmen völlig reichen um richtig gute Musik zu machen.
Bereits im vergangenen Jahr mit Fiddler´s Green und Blood Or Whiskey auf der Shamrock Clash Tour zu sehen, durften Mr. Irish Bastard natürlich nicht fehlen und waren wieder mehr etwas für die rockigeren Seelen unter den Besuchern. Hier ging nun - obwohl das Guinness zu diesem Zeitpunkt schon ausverkauft war - wirklich der Punk ab. Hervorzuheben wäre dabei die Version des Sisters Of Mercy-Klassikers Temple Of Love der münsteraner "School Of Drinking", die sich ordentlich feiern ließen, ehe zur Prime Time das Feld für die erste "echte" ausländische Gruppe geräumt wurde:
Nämlich IRISHsteirisch aus dem Salzkammergut, die mit einem bunt gemischten Folkpaket irgendwo zwischen Irland, Steiermark und Ausflügen in andere Gefilde Europas aufwarteten. Sicherlich sehenswert, wir waren aber von den Bands vorher schon sichtlich erschöpft und machten uns für eine wohlverdiente Pause auf den kurzen Weg zum Campingplatz.


Fiddler´s Green
Pünktlich zum Headliner und Organisator des Ganzen waren wir aber wieder auf dem Gelände, welches entgegen unserer Befürchtungen Tags zuvor nun wirklich brechend voll war. Passend zum Titel des aktuellen Albums Sports Day at Killaloe betrat die Band in Mannschaftaufstellung die Bühne und wurde von der ersten Sekunde an ordentlich gefeiert, als sie Stücke ihrer bald 20jährigen Bandgeschichte zum Besten gaben. Dabei war natürlich aktuelles wie Mrs. McGrath, der Hit Bugger Off oder auch die Live-Premiere von 7 drunken sailors ebenso vertreten wie Girls along the Road und Donkey Riding aus vergangenen Alben, um nur eine kleine Auswahl der in den gut zwei Stunden gespielten Songs zu nennen. Dazwischen wurde auch eine sogenannte "Wall of Folk" quer durch den Burghof gebildet, ehe die sechs Jungs kurz nach Mitternacht viel zu früh die Bühne verließen - nicht jedoch ohne anzukündigen, dass dies nicht das letzte Shamrock Castle auf Burg Waischenfeld sein wird.

So ging ein sehr schönes Festival zu Ende, und man darf hoffen dass das Shamrock Castle 2010 mindestens genau so großartig wird wie 2009, was bei diesen Veranstaltern eigentlich kein Problem sein dürfte: Wirklich etwas zu meckern gab es nämlich nicht, und auf die im Nachhinein auf der Homepage beschriebenen Problemchen wurde stets sofort vom Veranstalterteam eingegangen (so passte z.B. der ursprünglich geplante Toilettenwagen nicht durch das Burgtor, sodass jener kleiner ausfiel) und werden sicher im nächsten Jahr berücksichtigt werden. Also dann: Bis 2010!

Bildergalerien vom Shamrock Castle

www.shamrock-castle.de

09/25/09 by Sijaita

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