[D]ekaden[Z]: Elektronoid

Ein infektiöser, dekadenter Virus macht sich breit, und er frißt sich in die Nervensysteme unserer Existenz. Man mag kaum glauben, daß [D]ekaden[Z] bereits seit acht Jahren existiert, auf der anderen Seite hat diese lange Schaffenszeit dazu geführt, daß ihr erster Longplayer "Elektronoid" wohl eines der besten Debüts ist, die der alternative Musikmarkt je hören durfte. Musikalisch präsentieren die vier Bioformen dabei eine mir bis Dato vollkommen unbekannte Mischung aus Metal und elekronoiden Klängen, Industrialsounds verweben sich mit brutalen Gitarrenriffs und einem Gesang, der in meinen Augen Genregrößen wie Dani Filth schon fast in den Schatten stellt.

"Unvergessen" wird mir dabei zum Beispiel der gleichnamige Track bleiben, das morbide Bildnis einer Vergewaltigungsgeschichte... [D]ekaden[Z] beweisen nicht nur musikalisch, sondern auch lyrisch, daß sie zur Meisterklasse gehören. Hier wird kein Blatt vor dem Mund genommen, der Hass und die Wut werden rausgeschrieen ohne dabei ins banale Klischee zu verfallen. Eine Expedition in die tiefsten menschlichen Abgründe.

Und wo viele Bands das Prädikat "Innovativ" gerne auf ihre Flagge schreiben, da hat diese Formation diesen Ausruck neu definiert. [D]ekaden[Z] treten den Beweis an, daß es auch heute noch möglich ist, einen vollkommen eigenen Stil zu kreieren, daß Musik nicht statisch sein muß, sondern neue Wege begehen kann.

Für alle, die sich selbst von der Genialität dieser Band überzeugen wollen, gibt es hier die "Elektronoid" bei uns zu erstehen. Jetzt sagen sicher einige: "Der schreibt doch nur eine solch gute Rezension, weil er die CDs loswerden will!". Falsch! Ich will diese CD verdammt nochmal verbreiten, weil sie einfach Klasse ist! Aber überzeugt euch selbst...