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Emily The Strange: Strangerous

Eigentlich liebt Emily The Strange es ja, aus einem Alptraum zu erwachen... Das Mädel ist halt ein bisserl anders. Nicht ganz so begeistert ist die Kleine allerdings, als sich der Alptraum als bittere Realität herausstellt: Irgendjemand hat ihre geliebten Katzen entführt! Das kann Emily natürlich nicht auf sich sitzen lassen, und so macht sie sich auf die Suche nach den verschollenen Vierbeinern - Zwille, Skatebord und Leckerlis immer im Gepäck.

Sie ist oft schlecht gelaunt, meidet die Gesellschaft ihrer Mitmenschen und fährt lieber Skateboard, als in die Schule zu gehen. Die 13-jährige Emily ist der Inbegriff des unangepassten und alternativen Mädels, und daher längst Identifikationsfigur für zahlreiche Heranwachsende, vor allem diejenigen weiblichen Geschlechts. Basierend auf der Mode- und Comicfigur aus der Feder von Rob Reger und Buzz Parker hat dtp Young Entertainment nun das Rätselspiel Emily The Strange: Strangerous für den Nintendo DS veröffentlicht.

Cover

An dieser Stelle die komplette "World of Strange" (also Emily´s Leben) zu erklären, wäre wohl fehl am Platze. Zum einen gibt es dafür zahlreiche andere Quellen im Internet, zum anderen zielt Emily The Strange: Strangerous grundsätzlich sowieso vor allem auf Fans der Marke. Und wer sich das Spiel aus reiner Neugier kauft, braucht auch kein Vorwissen mitbringen: Spiel und Spielanleitung zusammen erklären alles wichtige, um sich in die Welt von Emily hinein denken zu können.

Emily The Strange: Strangerous präsentiert sich dabei als reines Rätselspiel mit leichten Adventure-Anleihen. Die Story als solche ist schnell erzählt: Emily lebt halt in der Regel mit vier Katzen zusammen, die alle eigent Persönlichkeiten haben und die engsten "Bezugspersonen" der 13-jährigen sind. Eines Morgens erwacht Emily und ihre samtpfötigen Freunde sind verschollen. Normalerweise steht das Gör zwar auf Alpträume, aber das ist dann doch zuviel. Emily macht sich auf die Suche nach ihren Mietzen, wobei sie dabei durch verdrehte Realitäten, über makabre Jahrmärkte und in einen sehr seltsamen Schulunterricht muss.

Seltsam ist sowieso das Stichwort: Nicht umsonst heisst Emily mit Nachnamen "(the) Strange". Ihre Welt besteht vornehmlich aus Schwarz, Grau und Rot, im Gegensatz zum Klischee ihrer Gleichaltrigen hasst sie Pink und recht untypisch für ein Mädchen ist sie begeisterte Skateboarderin. Auch ansonsten muss man sich auf sehr abgefahrene Fantasyelemente einlassen: Im Spielverlauf spricht man zum Beispiel mit Pflanzen und Standuhren und befragt immer wieder die Odissee, Emilys seltsamen Computer, um Informationen zu erlangen.

Eine entsprechende Affinität vorausgesetzt, bietet Emily The Strange somit eine Spielwelt, die massig Potential in sich trägt, aus dem man allerhand machen könnte. Exozet Games, die Entwickler von Strangerous, haben sich für ein Rätsel-Abenteuer entschieden - Nicht die schlechteste Idee, mag man meinen. Und anfangs macht das auch sehr viel Spaß: Kaum gestartet, bewegt man sich Mithilfe eines kleinen Tutorials durch Emily´s Zimmer, löst die ersten Aufgaben und findet sich recht schnell zurecht.

Leider löst sich die Begeisterung an manchen Stellen aber umgehend in Luft auf. Findet man nämlich anfangs noch einige optionale Rätsel, stößt man dann doch recht schnell auf Grenzen: Um in der Story voran zu kommen ist es meist notwendig, immer genau die nächste Aufgabe zu lösen. Handelt es sich dabei allerdings um eine Herausforderung, mit der man nicht zurechtkommt, ist Weiterspielen undenkbar. Andere Lösungswege gibt es nicht, und die angebotenen Hilfestellungen bringen einen auch nur selten weiter. Da passiert es schnell, dass man wegen eines kleinen Denkfehlers ewig in einer Sackgasse steckt.

Das da links ist halt so ein typisches Rätsel, an dem ich schier verzweifelt bin. Im Grunde soll man "nur" in dem Liniengewirr einen Stern finden, der mit dem roten unten rechts identisch ist, und dann die Umrisse nachziehen. So weit so gut, ich hatte das Teil auch sehr schnell gefunden und zeichnete die Linien nach. Dennoch wurde meine Lösung immer als falsch angezeigt. Was war mein Denkfehler? Statt der tatsächlichen Umrisse hab ich ständig die Linien wie in einem Pentagramm gezeichnet. Natürlich ist das eigene Doofheit, trotzdem ärgert es wenn man hier Stunden verschwendet, weil man über eine Kleinigkeit stolpert, die aber für das Vorankommen im Spiel entscheidend ist.

Während man allerdings für die Minispiel-Rätsel immerhin noch 1-2 Tipps "einlösen" kann, die manchmal sogar hilfreich sind, schafft es der Storymodus regelmässig, uns vollkommen auflaufen zu lassen. Hier gibt uns das Spiel nämlich nur eine grobe Beschreibung der nächsten Aufgabe vor, ohne jegliche Hinweise was wir nun genau erreichen sollen.
So stecke ich nun seit ca 3 Tagen einfach nur noch fest. Die Aufgabe: "Folge dem Katzen-Entführer". Ich weiß, dass ich dafür in einen Brunnen steigen muss, und dafür entsprechendes Kletterzubehör brauche. Einen Schlauch, zwei Stücke Seil und eine 13-Stunde-Uhr, die für diesen Ausflug benötigt werden habe ich auch schon gefunden, und doch komme ich nicht weiter. Wenn ich in den Brunnen steigen will sagt mir Emily jedesmal nur, dass noch Teile dafür fehlen. Doch was das sein könnte, wo man mit einer Suche am Besten ansetzt oder ähnliche Hinweise sucht man vergeblich. Mittlerweile habe ich schon mehrere Stunden die gesamte bespielbare Welt nach Interaktionspunkten abgesucht, auch in nahezu jedem Bildschirm sämtliche verfügbare Katzen herumlaufen gelassen (dazu später mehr) und hab einfach keine Idee, was ich noch tun soll. An dieser Stelle haben die Entwickler in meinen Augen derbe versagt, denn gerade solche absoluten Durchhänger dürften in einem modernen Spiel eigentlich nicht mehr vorkommen.

Dass dem in diesem Fall so ist, wertet ein sonst sehr cooles Spiel leider stark ab. In sich macht die Rätseljagd nämlich durchaus Laune, wenngleich der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Minispiele natürlich stark schwankt. Grafik, Spielwelt und Ideenreichtum der Entwickler bieten viele gute Ansätze, so erweitert sich das Spiel so nach und nach in seiner Komplexität. Wie oben schon angedeutet kann man seine Katzen zum Beispiel mit einbeziehen - diese wurden ja gefangen, man befreit sie aber so nach und nach.
Jede Katze verfügt dabei über spezielle Fähigkeiten. So kann Mystery zum Beispiel Tipps geben - tut sie nur eben nie, wenn man welche braucht. Miles wiederum sieht die Welt mit anderen Augen und sieht entdeckt dadurch verborgene Gegenstände und Informationen. So ergeben sich dann spannende Kombinationsmöglichkeiten, die das Spiel eigentlich auch nutzt...

Lange Rede, kurzer Sinn: Anfangs weiß Emily The Strange: Strangerous restlos zu begeistern und setzt die beliebte Marke wunderbar in eine Spielwelt um. Gravierende Mängel tun sich aber auf, sobald es im weiteren Verlauf um die Spieldynamik geht, einfach weil die Hinweise viel zu knapp ausfallen und man so oft an Stellen kommt, wo man absolut nicht mehr weiter weiß. Kleinere Abzüge in der B-Note gibt es zudem für die an vielen Stellen hakelige Steuerung, so funktioniert z.B. das Skateboard-Minispiel überhaupt nicht.
Absolute Rätselfanatiker und Fans der Marke Emily the Strange können einen Kauf in Erwägung ziehen. Wer jedoch auf halbwegs flüssiges Gameplay abfährt, lässt von diesem Titel vielleicht besser die Finger.

Tops Flops
+ Seltsame Hauptfigur
+ Seltsame Welt
+ Seltsame Grafik + Seltsame Mietzekatzen
+ Seltsame Handlung
+ Seltsam, und das ist auch gut so!
- Sehr unausgewogener Schwierigkeitsgrad
- Hinweise zu undeutlich...
- ...daraus folgt, dass man immer wieder an Punkte gelangt, wo man nicht weiter weiß
- Touchpen-Steuerung oft oftmals etwas daneben - besonders beim Skateboarden

Daten

Genre:Puzzle & Adventure
USK:freigegeben ab 0 Jahren
Plattformen:Nintendo DS/DSi
Entwickler:Exozet Games
Vertrieb:dtp young entertainment
Mehrspieler:Nicht vorhanden
Screenshot:dtp entertainment
Veröffentlichung:26. November 2010

Website:

www.dtp-young.com

05.12.2010 by Otti

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