Willkommen bei Nightshade
Wähle: Onlineshop | Magazin
Name: Passwort: | Passwort vergessen? | Registrieren



Bericht (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

Negative: 06.10.10 Essigfabrik Köln

Es ist schon eine Weile her, dass die Jungs aus Finnland uns hier mit ihrem Glam-Rock begeistert haben. Aber jetzt im Oktober war es wieder soweit, Negative waren zurück und haben eine Show vom Feinsten abgeliefert, auch wenn manche Dinge ziemlich negativ aufgefallen sind und das ist nicht auf den Namen bezogen…

18:30, Köln. Ich stehe vor dem großen Schild der Essigfabrik mit 20 aufgestylten Männlein und Weiblein. Unschwer zu erkennen, dass heute Abend der Glam-Rock auf die Bühne gelassen wird. Allerdings soll der Einlass schon in einer halben Stunde sein, doch die Massen bleiben aus. Auch um 19:10, als die Türen sich immerhin fast pünktlich öffnen, warten gerade mal 50 Leutchen auf den Einlass. Man könnte es auf die fehlende Promotion im Vorfeld schieben, denn eigentlich haben Negative eine große und immer weiter wachsende Fanbase, vor Allem nach ihrem kürzlich erschienenden Album Neon.
Der Club selbst ist nicht zu klein und nicht zu groß nur wirken die einzelnen Fans ein wenig verloren vor den Absperrgittern. Ein Fotograben ist nicht vorhanden und sollte jemand umkippen ist auch kein Platz für die Securitys. Jedenfalls wirkt es so. Aber immerhin sieht die Bühne fantastisch aus: Neonröhren, Skelette und riesige Banner kündigen die Band um Frontman Jonne Aaron bombastisch an. Die ersten setzen sich, andere holen sich Bier, Spannung liegt in der Luft aber kein Anzeichen von Gedränge, was sehr angenehm ist. Als ich dann aber von der Aufrechterhalterin der letzten inoffiziellen "Negative-Fansite" (www.negative-love.de) Britta erfahre, dass die Jungs erst um 20:45 die Bühne betreten werden, sinkt meine Stimmung. Da auch keine Vorband im Programm ist und so wohl auf mehr Gäste gehofft wird, darf ich knapp zwei Stunden darauf warten, dass irgendetwas passiert. Aber die Musik ist gut. Traurigerweise sitzt Britta im Rollstuhl, allerdings wurde nicht gewährleistet, dass es einen Bereich für die Rollis gibt. Das ist ein ganz fetter negativer Punkt, der nicht auf die Band zurückfällt aber den ich gehörig kritisieren muss. Aber nichts desto trotz, die Dame hat Spaß und gibt mir die wichtigsten Infos und so vergeht die Zeit doch schneller als erwartet.
Auf die Minute genau geht die Musik aus, die Lichter fahren runter und die Neonröhren tauchen den Laden in ein psychedelisches Licht. Ein weiches Keyboard erklingt und nach und nach kommen die Bandmitglieder unter Applaus auf die Bühne. Als Sänger Jonne endlich auftaucht, geht das Gekreische auf ein Maximum, was dem gutgelaunten Finnen sichtlich gefällt. Mit Won’t let go beginnt die Show mit krachendem Bass und jaulenden Gitarren und leider viel zu leisem Gesang. Doch die Fans danken dennoch mit johlendem Applaus. Den zweiten Platz auf der Setlist besetzt direkt der Erfolgshit Moment of our love und die ganze Halle singt. Gänsehautstimmung ist angesagt und die Band freut sich mit dem Publikum. Song um Song rockt den Club und die Stimmung ist wirklich großartig. Alle Bandmitglieder scheinen ihren Spaß zu haben, singen mit, hüpfen auf den Boxen herum, während sie sich in Pose setzen und tanzen wild. Dabei erinnert Herr Aaron von seinen Bewegungen her immer mehr an den jungen Axel Rose (Guns’n’Roses). Dieser schnappt sich kurzerhand eine riesige Negative-Flagge und lässt diese über die Bühne und über die Fans schweifen. Diese Aktion scheint sehr anstrengend gewesen zu sein, denn danach fallen ein paar Hüllen des gut gekleideten Mannes. Das Publikum, vor Allem das weibliche, scheint das allerdings nicht zu stören.
Nach knapp einer Dreiviertelstunde kündigt der charismatische Sänger Gitarrist Larry Love an, der zusammen mit Keyboarder Snack das herzergreifendes Solo aus Never Ending Parade, bekannt vom Sweet and Deceitful Album, zum Besten gibt. Und danach geht es auch noch nicht mit der ganzen Band weiter. Jonne kommt, bewaffnet mit Akustikgitarre, auf die Bühne und erzählt, dass der nächste Song bei jedem Gig anders gespielt wird. Die Gitarre klingt und lachenderweise haucht Aaron Fucking Worthless im Gesangsstil von Alex Max Band (The Calling) ins Mic und das Publikum grölt vor Erheiterung. Jonne muss kurz abbrechen um zu lachen und setzt dann wieder an, mit Gesang und Grimassen. Diese komödiantische Einlage wird unterstützt von Kommentaren auf der Sängerseite wie "Can somebody just take me off this stage??" ("Kann mich irgendwer von dieser Bühne holen??"). Also, eine Mords-Gaudi. Nach 12 Minuten Schwanken zwischen Herz- und Lachmuskeln geht es weiter mit der ganzen Besetzung. Als die letzten Sounds von Planet Of The Sun erklingen und die Band sich verabschiedet ertönt wie aus der Pistole geschossen der allseits bekannte "Zugabe"-Gesang, der prompt mit Frozen to lose it all beantwortet wird. Ein weiteres Mal verausgaben sich die Fans komplett, halten aber dennoch bis zum Ende der drei Zugabe-Songs durch. Die Band scheint zufrieden aber auch berührt, das Publikum ist erschöpft aber glücklich.

So wurde ein negativer Abend zu Beginn zu einer absolut großartigen Negative-Night!

Setlist:
1. Won’t let go
2. Moment of our love
3. Givin’ up
4. No one can save
5. Blood on blood
6. My My / Hey Hey
7. Mother Fucker
8. After all
9. In my heaven
10. Since you’ve been gone
11. Never Ending Parade
12. Fucking Worthless
13. Jealous Sky
14. End of the line
15. Planet of the sun

Zugabe:
16. Frozen to lose it all
17. Love that I lost
18. Misty morning

Bildergalerie zum Abend

www.negative.fi

10/11/10 by HerInfernalMajesty

Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel
Wie Du uns unterstützen kannst:
Dir gefällt unsere Arbeit? Das ist toll! Allerdings kostet sie Zeit und Geld, daher würden wir uns wir uns über die Zahlung einer freiwilligen Lesegebühr freuen! Auch mit dem Einkauf in einem unserer Shops kannst Du uns unterstützen:
eBay | Cardmarket | Booklooker | Kleinanzeigen
Zudem würden wir uns freuen, wenn Du einen eventuell vorhandenen "Adblocker" deaktivierst und/oder unsere Website und Inhalte in die Welt teilst. Vielen Dank!

Weitere Beiträge zu Negative:

09/04/13Faun: Deutsch ist nicht immer Rammstein(Interview: Musik)
08/25/12Darktribe: Mysticeti Victoria(Rezension: Musik)
04/22/12Schandmaul 19.04.2012, Siegburg: Danke für diesen gelungenen Abend(Bericht: Veranstaltungen)
05/01/22DE ARMA: Nightcall EP(Rezension: Musik)
02/24/07Eric Fish(Interview: Musik)
ImpressumAllgemeine GeschäftsbedingungenDatenschutzerklärung

Postanschrift + Kontakt:
Nightshade - Frank van Düren
Landfermannstraße 9, 47051 Duisburg, Deutschland
Mail: info@nightshade-shop.de
Tel: 0203/39346380 | Mobil: 0170/3475907

Alle Rechte bei Firma Nightshade und Frank van Düren, ausgenommen eingetragene Markenzeichen der jeweiligen Hersteller und externe Webprojekte.
Konzept und Design 2001-heute by Nightshade/Frank van Düren.